Informationen für Physiotherapeut*innen

Befragung für Therapeut*innen:

GLA:D® – Good Life with osteoArthritis in Denmark!

Eine einmalige Verbindung aus Forschung – Klinik – Patient*innen – und erneut: Forschung.

GLA:D® steht für Good Life with osteoArthritis in Denmark und wurde 2013 in Dänemark mit dem Ziel eingeführt, internationale Best Practice Richtlinien für und in der Praxis umzusetzen.
In 6 Jahren haben knapp 38’000 Patient*innen mit Knie- oder Hüftarthrose das Programm absolviert.

Der Effekt des Programms wird laufend evaluiert und die Resultate zeigen unter anderem  eine Schmerzreduktion, verbesserte Lebensqualität, weniger Schmerzmittel und weniger Absenzen am Arbeitsplatz.

Das GLA:D® Austria Programm ist ein Gesamtkonzept und wird ausschließlich von GLA:D® Austria zertifizierten PhysiotherapeutInnen angeboten und durchgeführt. Die notwendige Zertifizierung erhalten Sie in Österreich ausschließlich durch die Teilnahme und den Abschluss des im Physiozentrum für Weiterbildung in Kooperation mit der FH St. Pölten angebotenen Kurses GLA:D®.

Ziel von GLA:D® ist es, internationale Best Practice Richtlinien qualitätskontrolliert in der Praxis umzusetzen (www.glaid.dk) und Menschen mit Arthrose eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen.
Im GLA:D® Programm werden eine einheitliche Untersuchung und ein standardisiertes, evidenzbasiertes und praxiserprobtes Beratungs-, Instruktions- und Übungsprogramm mit individuellen Dosierungs- und Steigerungsmöglichkeiten eingesetzt.

Nachdem die Patient*innen das Programm absolviert haben, verfügen sie über ausreichende Kompetenzen, um ihre Knie- oder Hüftprobleme eigenständig zu managen. Dies bestätigen auch die Langzeitresultate aus Dänemark nach 12 Monaten.

Schmerz (Knie -27%, Hüfte -23%), Gehfähigkeit (Knie und Hüfte +10%) und Lebensqualität (Knie +12%, Hüfte +9%) waren nach 3 und 12 Monaten signifikant besser und verzeichneten keinen Abfall nach 12 Monaten. (Siehe Annual Report 2018)

Datenerhebung und Qualitätskontrolle

Das Programm ist evidenzbasiert, praxiserprobt und qualitätskontrolliert.

Damit die Qualitätskontrolle des Programms gewährleistet werden kann, erfolgt eine elektronische Datenerhebung jedes Patient*in mit anschließender anonymisierter Datenweiterleitung an GLA:D® Austria  (für die Datenverarbeitung zuständig: FH-St.Pölten). Dort werden die Daten ausgeweitet und ausgesuchte Ergebnisse in das Gesamtforschungsprojekt an der University of Southern Denmark weitergeleitet.

Dank der Datenerfassung können Berichte auf nationaler und regionaler Ebene erstellt werden. Dies ermöglicht den GLA:D® Austria zertifizierten Physiotherapeut*innen die Qualität ihres Programmes auf Patient*innen-Ebene zu kontrollieren. Durch den elektronischen Zugang auf die erfassten Daten, können Physiotherapeut*innen in Zukunft zahlreiche Berichte generieren, wie z.B. Berichte zu Handen der Zuweiser*in etc.

Folgende Daten werden erfasst:

• Informationen aus Fragebogen KOOS (für Kniearthrose) und HOOS (für Hüftarthrose)
• Informationen über die Einnahme von Medikamenten
• Ergebnisse Chair Stand Test (Bei Beginn und bei Abschluss)
• Ergebnisse 40m Walk Test (Bei Beginn und bei Abschluss)
• Ergebnisse One Leg Hop Test (Bei Beginn und bei Abschluss)

Durchführung des GLA:D® Programmes in der eigenen Klinik oder Praxis

Zertifizierte GLA:D® Austria Physiotherapeut*innen können das GLA:D® Austria Programm in ihrer Praxis/Klinik anbieten. Das gesamte Programm lässt sich in den physiotherapeutischen Standardprozess integrieren, eine eigene Verordnung ist nicht notwendig.

Das Programm ist in fünf Schritte gegliedert:

  1. Fragebogen

Die PatientInnen tragen die Ergebnisse entweder selbstständig in die Datenbank der FH-St.Pölten ein oder Sie als Ihre betreuende TherapeutIn, ihr betreuender Therapeut unterstützen sie dabei.

  1. Klinische Tests

Die Tests müssen gemäß dem vorliegenden Protokoll durchgeführt werden und die Ergebnisse werden ebenfalls in die Datenbank eingepflegt. Die Anleitungen zu den Tests stehen den TeilnehmerInnen auch nach dem Kurs online zur Verfügung.

  1. PatientInnen Edukation

Die Schulung und Aufklärung der PatientInnen stellen wesentliche Säule des Programmes dar. Die TherapeutInnen bekommen eine detaillierte Anleitung und vorgefertigte Unterlagen, wie die Edukation gestaltet wird.

  1. Rehatraining

Im Rahmen der Forschungsarbeit von GLA:D wurde ein evidenzbasiertes Trainingsprogramm entwickelt. Dieses neuromuskuläre Programm beinhaltet neben den Übungen auch Progressionsstufen und Adaptationsmöglichkeiten, um das Programm an die jeweiligen PatientInnen optimal anpassen zu können. Das Programm kann im Einzel- oder auch im Gruppensetting absolviert werden. Die PatientInnen müssen in der Lage sein das Programm auch selbstständig durchführen zu können. Von sämtlichen neuromuskulären Übungen und den Progressionen stehen den TeilnehmerInnen Anleitungsvideos zur Verfügung, die auch an die PatientInnen weitergegeben werden können.

  1. Eintragen in Datenbank

TeilnehmerInnen und/oder PatientInnen pflegen die Ergebnisse des gesamten Behandlungsablaufes, beginnend mit Fragebogen, Tests bis hin zu Dokumentation des Trainingsfortschrittes, in die Datenbank ein.

Damit sind alle TherapeutInnen und PatientInnen ein wesentlicher Teil dieses einzigartigen Forschungsprojektes, tragen dazu bei die Evidenzlage weiter zu festigen und helfen PatientInnen mit Gelenksarthrose noch besser betreuen zu können.

Die Ergebnisse der länderübergreifenden Forschungsarbeiten werden im Annual Report veröffentlicht.